Fair Reisen

21.10.2019

FAIRreisen, ein Vortrag von Frank Hermann 

Auf dem Mount Everest stehen Menschen Schlange und es gibt Tote, weil die meisten dort eigentlich nichts zu suchen haben. Der australische Inselberg Uluru oder der Maya Bayin Thailand müssen vor Touristen geschlossen werden. Werden wir hier im Allgäu ähnlich drastische Maßnahmen einführen müssen?

Sind 1,4 Millionen Fernreisende in Deutschland pro Jahr - Tendenz steigend - nicht zu viel? Ist es normal, dass man für weniger als 10 Euro nach Mallorca fliegen kann? Sind die Menschen schuld, die dieses Angebot in Anspruch nehmen oder die Entscheider*innen, die diese Preise zulassen? Was passiert mit den Bergen an Müll und mit dem Abwasser, die Touristen zurücklassen? Ist es vertretbar, dass Einheimische nicht genügend Wasser haben, weil diese die Touristenhotels brauchen? Ist es nicht ein Skandal, dass Flugreisen trotz Klimakrise weiterhin subventioniert werden? Warum werden immer größere Kreuzfahrtschiffe gebaut, wenn wir wissen, dass durch eine Kreuzfahrt das klimaverträgliche Jahresbudget eines Menschen ganz verbraucht wird? 

Ist faires, ökologisches und klimagerechtes Reisen überhaupt möglich? Auf diese Fragen versuchte Frank Hermann auf die Einladung des Weltladens im Rahmen des Interkulturellen Herbstes eine Antwort zu geben. 

Wenn man Reisen nicht vermeiden kann, gibt es viele Möglichkeiten, den verursachten Schaden in Grenzen zu halten: vor, während und nach der Reise. Und es gibt viele Informationsquellen, die uns dabei helfen können. Der Vortrag von Frank Hermann müsste in Schulen wiederholt und seine Bücher als Schullektüre eingeführt werden. Und in der Tourismusregion Allgäu muss Politik, Wirtschaft und Gesellschaft intensiv mit seinen Fragestellungen auseinandersetzen.
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